Ich denke und handle systemisch – was meine ich damit?

8. Mai 2021

Systemisch?!

Der Begriff „systemisch“ meint = ein bestimmtes System in seiner Gesamtheit betreffend und erfassend. Die Autorkorrektur macht gerne ein „systematisch“ daraus.

Dieser Begriff meint allerdings = methodisch und planvoll vorgehen.

Das Mobile als Metapher für Systemisches Denken

Dieses Mobile hängt in der Praxis, in der ich arbeite.

Systeme bestehen aus Elementen. Einerseits können sie als abgeschlossene Einheiten interpretier werden. Zum anderen stehen sie in Wechselbeziehungen zueinander.

Die verschiedenfarbigen und unterschiedlich großen Teile des Mobiles stehen in eben dieser Wechselbeziehung. Bewegt sich ein Teil (oder wird es bewegt), müssen sich alle anderen Teile bewegen, damit das Gleichgewicht wieder hergestellt wird. Wie dies geschieht ist nicht vorhersagbar und auch nicht steuerbar.

Dieses Mobile hängt übrigens in der Praxis, in der ich arbeite.

Systemische Denken und Handeln ist auch eine bestimmte Art, die Wirklichkeit zu sehen

„Jeder meint, dass seine Wirklichkeit die richtige Wirklichkeit ist.“ Hilde Domin

Es gibt also viele Wirklichkeiten und Wahrheiten. Wir alle haben unsere ganz eigene Wirklichkeit. Wir haben es nicht direkt mit der Welt zu tun, sondern mit unseren Bildern bzw. Konstrukten von ihr.

Ich mache mir ein Bild von der Welt. Meine Wirklichkeit ist von meiner Wahr-Nehmung abhängig. Ich nehme (etwas) an und halte es für wahr. Dies tue ich auf Grund meiner Möglichkeiten, bisherigen Erfahrungen und meiner Sinnesfähigkeiten.

Gleiche Gegebenheiten können völlig unterschiedlich wahrgenommen, interpretiert und genutzt werden. Es lohnt sich zu fragen: Reden wir über dasselbe?

Ich betrachte den Menschen in den Wechselwirkungen mit seinem sozialen Umfeld

Auch der Mensch steht mit seiner Umwelt in Wechselbeziehung und verhält sich entsprechend. Wobei ich jeder einen „guten“ Grunde hat, sich so zu verhalten, wie er es tut. Selbst, wenn er sich dabei und anderen schadet. Das beruht auf der Erkenntnis, dass die sogenannten Verhaltensauffälligkeiten und Störungen als normale Reaktionen auf unnormale Ereignisse zu verstehen sind.

Der systemische Ansatz zeichnet sich dadurch aus, dass er sich nicht auf den Einzelnen (Problemträger) konzentriert, sondern ein ganzes System in den Blick nimmt.

Als Systemische Supervisorin bin ich Unterstützerin der Außenperspektive

Ich nehme meine Klienten in den Systemzusammenhängen ihres beruflichen Kontextes wahr. Im Fokus stehen besonders die Wechselwirkung zwischen Person, Rolle, Funktion, Auftrag und Organisation. Dabei werden Interaktionen, Muster und Prozesse sichtbar. Gleichzeitig werde ich selbst Teil dieses Systems.

Gelingt die Zusammenarbeit, werden Impulse in das System gegeben, das dadurch in Bewegung kommt. Dadurch werden Ressourcen aktiviert, spielerisch Lösungen ermöglicht und neue, für alle Beteiligten dienlichere Gegebenheiten können entstehen.

Weiterführendes zum systemischen Ansatz gibt es zum Beispiel hier:

  • https://systemische-gesellschaft.de/Die Systemische Gesellschaft ist der Verband, bei dem ich mit meinen Abschlüssen in „Systemischer Beratung“ und „Systemischer Supervision“ zertifiziert bin.
  • https://www.institut-systeam.de/ Bei sys.team habe ich die meisten meiner Ausbildungen gemacht.
  • Literatur:
    • Einführung in die systemische Supervision. Andrea Ebbecke-Nohlen
    • Systemisch to go. Herausgeberin: Susanne Busching (sys.team)